Münster
Vorfall in Münster: Was ist in Münster passiert?
In Münster ist ein Mann mit einem Transporter in Passanten gefahren, drei Menschen starben. Zwei Todesopfer wurden identifiziert. Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Von Hannes Schrader
Ein Mann ist am Samstagnachmittag nach offiziellen Angaben um 15:27 Uhr in der Innenstadt von Münster mit einem VW-Campingbus mit hoher Geschwindigkeit in eine Gruppe von Menschen gefahren. Die Tat ereignete sich am Denkmal "Kiepenkerl", an dem sich zwei Restaurants befinden, der große und der kleine Kiepenkerl.
Großeinsatz in der Altstadt von Münster
Drei Menschen sind gestorben, einer davon ist der mutmaßliche Täter. Er erschoss sich noch am Tatort im Fahrzeug. 20 Menschen wurden verletzt, sechs davon schwer, sagte ein Sprecher der Münsteraner Polizei. Die Opfer sind offenbar vor allem Restaurantgäste, die auf dem Platz im Außenbereich der Restaurants saßen. Staatsanwaltschaft und Polizei Münster teilten in der Nacht mit, es handele sich bei den Toten um eine 51-jährige Frau aus dem Kreis Lüneburg und einen 65-Jährigen aus dem Kreis Borken.
Was wissen wir über den mutmaßlichen Täter?
Der Tatverdächtige ist laut Polizei männlich und deutscher Staatsbürger. In der Nacht meldete Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt, dass es sich bei dem Fahrer um einen 48-jährigen Mann aus Münster handele. Bislang lägen keine Hinweise auf einen möglichen Hintergrund für die Tat vor, es werde in alle Richtungen ermittelt.Laut dem NRW-Innenminister Herbert Reus (CDU) sprach am späten Abend nichts für einen islamistischen Hintergrund.
Gibt es weitere Informationen über den mutmaßlichen Täter?
Ja. Diverse Medien berichten weitere Details über den Mann: Es soll sich um den 48 Jahre alten Jens R. handeln. R. soll laut Faz.net in Olsberg im Sauerland geboren sein und lebe schon lange in Münster. Er soll zwei Kilometer vom Tatort entfernt wohnen. Laut dem Rechercheverbund von Süddeutscher Zeitung, WDR und NDR war R. in den Jahren 2014 und 2016 psychisch auffällig. Auch die Nachrichtenagentur dpa berichtet, es handele sich um einen psychisch auffälligen Mann. Das ZDF berichtet, er habe vor kurzem versucht, sich umzubringen. Die Westfälischen Nachrichten schrieben, der Mann sei polizeibekannt. Nach Informationen der Zeitung hatte sich der Tatverdächtige Ende März bei Bekannten per E-Mail verabschiedet und "quasi einen Selbstmord angedeutet". Mehrere Medien berichteten übereinstimmend, dass die Polizei am Samstagabend die Wohnung des mutmaßlichen Täters durchsuchte. Die Polizei bestätigte am Samstagabend auf Anfrage von ZEIT ONLINE keine dieser Informationen.
Wie ist die Lage in Münster jetzt?
Die Lage ist sicher. Das sagte eine Sprecherin der Münsteraner Polizei ZEIT ONLINE. "Wir sind mit ausreichend Kräften vor Ort." Der Bereich rund um den Anschlagsort ist weiterhin abgesperrt, der Einsatz dauert an. In der Nacht meldete die Polizei, dass vom Täterfahrzeug keine Gefahr mehr ausgeht und die Beamten am Tatort weiter ermitteln können. Die Polizei bat die Anwohner, sich in eine am Münsteraner Stadttheater eingerichtete Anlaufstelle zu begeben. Viele Menschen hatten nach dem Vorfall Blut gespendet. Für den Sonntag laden Kirchen zu Trauergottesdiensten ein.
Welche Reaktionen gab es auf den Anschlag?
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte, sie sei "zutiefst erschüttert" von den "schrecklichen Geschehnissen" in Münster. Außerdem dankte sie allen Einsatzkräften vor Ort. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) sagte: "Mit Bestürzung habe ich von dem schrecklichen Vorfall in Münster erfahren. Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen und Freunden." Seehofer will sich am Sonntag in Münster über den Stand der Ermittlungen informieren. Der Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens, Armin Laschet, schrieb auf Twitter, es sein "ein trauriger, ein schrecklicher Tag für unser Land." Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sagte, er sei in Gedanken bei den Opfern und Frankreich teile Deutschlands Trauer. US-Präsident Donald Trump nannte den Vorfall eine "feige Attacke auf unschuldige Menschen" und verurteilte die Tat in einer Stellungnahme aus dem Weißen Haus.
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